Problemstellung:
Die körperbehinderten Menschen in Eritrea haben oftmals nur sehr geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dies führt dazu, dass sie sich nicht als Teil der Gesellschaft fühlen und sehr zurückgezogen leben.
Lösung:
Inspiriert von dem Verein „Fahrräder für Afrika e.V.“ entschlossen wir uns im Jahr 2010 eine Fahrradaktion zu starten, welche die Sammlung von alten aber nutzbaren Fahrrädern beinhaltete. Diese Fahrradaktion erfuhr sehr großen Zuspruch, so dass aus der Aktion ein ganzes Projekt wurde, welches bis heute andauert. Die Fahrräder wurden von Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus der gesamten Bundesrepublik gespendet und durch die Mitglieder des Vereins für Körperbehinderte in Stuttgart e.V. und dessen Freunde in Container geladen. Angekommen in Massawa, der Hafenstadt Eritreas, werden die Container in ein zentrales Lager in Asmara geliefert.
Der eritreische Partnerverein ENWDVA übernimmt die Hauptverantwortung für die Fahrräder und deren Lagerung und ist ebenso für die Vorbereitung aller notwendigen Formalitäten zuständig. Nachdem die ENWDVA die Fahrräder erhalten hat, werden die Fahrräder je nach Funktionsfähigkeit sortiert. Die Fahrräder, die sich in einem guten Zustand befinden oder bereits repariert wurden, werden in einem zentralen Lager der ENWDVA aufbewahrt. Die restlichen Fahrräder werden von körperbehinderten Menschen repariert. Diese erhalten im Vorfeld eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker. Die Mitarbeiter der ENWDVA legen für die Fahrräder, anhand vom jeweiligen Zustand der Fahrräder, Preise fest. Die Preise variieren zwischen 20€ und 70€.
Die Fahrräder werden im Anschluss im ganzen Land verteilt und die ENWDVA organisiert den Verkauf der Fahrräder. Jede Gemeinde meldet einen Bedarf an Fahrrädern an und je nach der Höhe dieses Bedarfes werden die Fahrräder verteilt. Die jeweilige Gemeinde zahlt für die Fahrräder einen bestimmten Preis an die ENWDVA. Mit diesem Erlös kann man nun den Kriegsversehrten eine Zukunft ermöglichen.
Benefiz für den Körperbehinderten:
Durch das Fahrradprojekt wird an mehreren Stellen gleichzeitig geholfen. Zum einen werden die Körperbehinderten zu Fahrradmechanikern ausgebildet und zum anderen können durch die Erlöse, die durch das Fahrradprojekt generiert werden, die Körperbehinderten durch Mikrokredite in Geldform oder auch in Form eines Sachguts in die Selbstständigkeit geführt werden. Daneben gelingt es die Mobilität in Eritrea zu fördern, da es durch den hohen Benzinpreis nahezu unmöglich für die Bevölkerung ist ein Auto zu unterhalten oder gar Taxi zu fahren.